06.03.2020 | Pressemeldung
Infraserv Höchst setzt auf „elektronische Nasen“
Pilotprojekt mit moderner Sensortechnik zur Geruchs-Messung in Sindlingen
Infraserv Höchst prüft im Rahmen des Geruchsmessprogramms in Sindlingen den Einsatz „elektronischer Nasen“: In den Industriepark-nahen Straßenzügen werden in den nächsten Tagen acht Messgeräte mit moderner Sensortechnik installiert, die Gerüche erkennen und dokumentieren können. Dieses Pilotprojekt, an dem verschiedene Unternehmen und die Universität des Saarlandes beteiligt sind, ergänzt in einer zunächst einjährigen Testphase die Geruchsmessungen, die seit 2008 vorgenommen werden – mit menschlichen Nasen.
Millionen-Investitionen zur Geruchs-Minderung
„Wenn es um die Erkennung und Einordnung von Gerüchen geht, gab es bislang keine wirklich zuverlässige Alternative zur menschlichen Nase“, erklärt Dr. Guido Schmitt, Leiter Umweltschutz von Infraserv Höchst. Zu seinem Verantwortungsbereich gehört das Messprogramm, das Infraserv Höchst seit über zehn Jahren in Sindlingen und Kelsterbach durchführt, um die Geruchsbelastung ermitteln und zuordnen zu können. Täglich stehen Mitarbeiter eines unabhängigen Instituts an definierten Messpunkten und dokumentieren, ob es riecht und wonach. Gerüche nach Chemie, Klärschlamm oder Abwasser können bei entsprechender Windrichtung aus dem Industriepark kommen. Dort wurden in den vergangenen zehn Jahren mehrere Millionen Euro in die Entsorgungsanlagen der Infraserv Höchst investiert, um die Geruchssituation zu verbessern – mit Erfolg, wie die Messungen belegen, deren Ergebnisse unter www.ihr-nachbar.de veröffentlicht werden. „Die Belastung durch Abwasser- und Klärschlamm-spezifische Gerüche ist deutlich zurückgegangen, wohingegen die Chemiegerüche in den Vordergrund getreten sind. Aus diesem Grund geht unsere Suche nach den Ursachen weiter, um dann mögliche Geruchsquellen zu beseitigen“, erklärt Dr. Guido Schmitt. „Daher starten wir jetzt das Pilotprojekt mit der Sensortechnik.“ Infraserv Höchst erfüllt damit auch einen Wunsch, der im Gesprächskreis der Nachbarn des Industrieparks Höchst zum Thema „Geruchsmessungen“ vorgebracht wurde. Auch in diesem Gremium war schon einmal eine Geruchserfassung mit Messgeräten vorgeschlagen worden, die es damals allerdings noch nicht gab. „Inzwischen hat sich die Technik weiterentwickelt und wir wollen versuchen, mit den neuen Möglichkeiten der Sensorik noch bessere und zuverlässigere Daten zur Geruchssituation zu erhalten, aus denen wir dann auch wieder Maßnahmen zur Geruchsminderung ableiten können“, so Dr. Guido Schmitt.
Moderne Sensor-Technik kann Gerüche unterscheiden
Wie funktioniert eine „elektronische Nase“? Die Messgeräte enthalten unter anderem Metalloxid-Sensoren, deren elektrische Leitfähigkeit sich bei Kontakt mit Gasmolekülen ändert. „Die Moleküle modifizieren das elektrische Signal, und je nach Art des Moleküls entstehen unterschiedliche Signalmuster“, erklärt Dr. Guido Schmitt. So lassen sich verschiedene Gase beziehungsweise Gerüche voneinander unterscheiden. Die Messgeräte wurden bereits in Vorversuchen im Industriepark erfolgreich getestet, so dass nun das Pilotprojekt in Sindlingen gestartet werden kann.
Infoflyer für die Anwohner
Die Messgeräte werden in etwa 2,50 Metern Höhe an Straßenlaternen angebracht. Die Daten werden ähnlich wie bei einem Smartphone über eine LTE-Verbindung übertragen. Infraserv Höchst informiert die Anwohner in den betroffenen Straßenzügen mit Infoflyern über das neue Messprogramm und die Geräte, die jetzt installiert werden.
Das Pilotprojekt wird von einem Konsortium umgesetzt, dem neben der Universität des Saarlandes auch die 3S GmbH als Hersteller der Sensorsysteme und die Firma Olfasense GmbH angehören, die im Auftrag von Infraserv Höchst seit 2008 das Geruchsmessprogramm durchführt. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Nach einem Jahr werden die Daten ausgewertet und auch mit den Wahrnehmungen der Olfasense-Mitarbeiter verglichen, die weiterhin in Sindlingen wie auch in Kelsterbach unterwegs sein werden und Geruchswahrnehmungen registrieren. „Ich bin gespannt darauf, welche Erkenntnisse sich aus dem Abgleich der beiden unterschiedlichen Messprogramme ergeben“, so Dr. Guido Schmitt.
Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main ist bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten der führende Partner für Chemie- und Pharmaunternehmen. Wir bieten individuelle, modulare Lösungen sowie innovative, integrierte Leistungsbündel bis hin zum kompletten Standortbetrieb. Unsere Leistungsfelder umfassen die Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management. Mit unseren Tochtergesellschaften decken wir in der Infraserv Höchst-Gruppe für unsere Kunden auch die Leistungsfelder Logistik, Bildung und Prozesstechnik ab.
Infraserv Höchst entwickelt Lösungen für anspruchsvolle Kunden in einem hoch regulierten Umfeld.
Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und 156 Auszubildende. Zur Infraserv-Höchst-Gruppe gehören rund 2.700 Mitarbeiter und 193 Auszubildende. Im Jahr 2019 erzielte Infraserv Höchst inklusive der Tochtergesellschaften Infraserv Logistics, Infraserv Höchst Prozesstechnik, Provadis Partner für Bildung und Beratung und Thermal Conversion Compound einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro.
Infraserv Höchst ist Betreiber des 460 Hektar großen Industrieparks Höchst, eines Standort für rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen. Rund 22.000 Menschen arbeiten hier. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt ca. 7,65 Milliarden Euro.
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