13.11.2023 | Pressemeldung
Strompreispaket: „Ungeeignet und enttäuschend“
Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing kommentiert die Pläne der Bundesregierung: „Kostenentlastung in homöopathischen Dosen“
Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst, hat das von der Bundesregierung angekündigte „Strompreispaket“, mit dem die Kostenbelastung von energieintensiven Unternehmen gesenkt werden soll, als völlig ungeeignet und enttäuschend bezeichnet. „Für die Unternehmen, die in der aktuellen Situation dringend Unterstützung benötigen, bringt dieses Paket praktisch nichts. Eine Kostenentlastung findet, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen statt“, kommentiert Dr. Joachim Kreysing die Pläne der Bundesregierung. „Die drohende Abwanderung von Produktionskapazitäten in andere Länder wird durch diese Ankündigung der Bundesregierung nicht gestoppt, sondern eher beschleunigt.“
Die geplante Reform sieht eine Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe von derzeit maximal 1,50 Cent pro Kilowattstunde auf 0,05 Cent vor. Von dieser Reduzierung profitieren zwarder breite industrielle Mittelstand, der chemischen Industrie ist damit aber nicht geholfen. Energieintensive Chemieunternehmen wurden bislang über den so genannten „Spitzenausgleich“ bei der Stromsteuer entlastet. Diesen Spitzenausgleich will die Bundesregierung ab 2024 abschaffen. Die damit verbundene Mehrbelastung soll jetzt durch die geplante Senkung der Stromsteuer kompensiert werden. „So wird eine weitere Kostensteigerung vermieden. Von einer Kostensenkung kann keine Rede sein““, erklärt Dr. Joachim Kreysing. Er fordert ebenso wie der Verband der Chemischen Industrie nach wie vor einen Brückenstrompreis von 60 Euro pro Megawattstunde. Das entspricht etwa der Hälfte des aktuellen Börsenstrompreises für Strom, wäre aber immer noch signifikant höher als beispielsweise der Strompreis in den USA. Zum Vergleich: aus der Reduzierung der Stromsteuer ergibt sich für die energieintensive Chemie-Unternehmen eine Entlastung in einer Größenordnung eines niedrigen einstelligen Euro-Betrags pro Megawqattstunde – ein sehr kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein.
„Mit den geplanten Maßnahmen versäumt es die Bundesregierung, die Unternehmen zielgerichtet zu unterstützen, die im internationalen Wettbewerb stehen und aufgrund der hohen Energiepreise nicht wettbewerbsfähig sind“, stellt Dr. Joachim Kreysing fest. „Die Zukunftsperspektive energieintensive Produktionen in Deutschland werden durch das geplante Maßnahmenpaket der Bundesregierung nicht verbessert.“
Über Infraserv Höchst
Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main bietet als erfahrener Partner bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten nachhaltige, intelligente und effiziente Lösungen für die chemische und pharmazeutische Industrie. Die Leistungsfelder des Unternehmens, das den Industriepark Höchst betreibt, umfassen die Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management. Die zur Infraserv Höchst-Gruppe gehörenden Tochtergesellschaften erbringen Services in den Bereichen Logistik, Bildung und Prozesstechnik.
Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und 128 Auszubildende. Zur Infraserv-Höchst-Gruppe gehören rund 3.000 Mitarbeiter und 161 Auszubildende. Im Jahr 2023 erzielte Infraserv Höchst inklusive der Tochtergesellschaften Infraserv Logistics, Infraserv Höchst Prozesstechnik, Provadis Partner für Bildung und Beratung und Thermal Conversion Compound einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro.
Der 460 Hektar große Industriepark Höchst ist Standort für rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen. Rund 20.000 Menschen arbeiten hier. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt ca. 8,5 Milliarden Euro.