27.06.2024 | Pressemeldung
Dr. Joachim Kreysing ist neuer Vorsitzender des VCI Hessen
Vorstandswahl beim Landesverband der chemischen Industrie – Appell: Branche braucht Raum zur Entfaltung
Dr. Joachim Kreysing ist neuer Vorsitzender Verbands der Chemischen Industrie (VCI) Hessen. Die Wahl fand im Rahmen der Mitgliederversammlung des VCI-Landesverbandes am Mittwoch, 26. Juni, statt. Zu den ersten Gratulanten gehörte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein, der an der Veranstaltung teilnahm. Dr. Joachim Kreysing gehört dem Vorstand des VCI-Landesverbands bereits seit 2018 an.
Energiekosten und Überregulierung bereiten der Branche Probleme
In seiner Antrittsrede wies Kreysing auf die angespannte Lage in der Industrie hin, zeigte aber auch Chancen auf: „Die chemische und pharmazeutische Industrie ist größter industrieller Arbeitgeber in Hessen und gehört weiter zu den innovativsten Branchen. Politik und Gesetzgebung müssen ihr aber auch den Raum zur Entfaltung geben“. Die energieintensive Grundstoffindustrie habe aufgrund der im internationalen Vergleich zu hohen Strompreisen in Teilen ihre Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Kreysing erklärte, dass der Börsenstrompreis nicht allein maßgeblich sei, sondern aktuell vor allem die steigenden Netzentgelte Probleme bereiten. „Überregulierung und bürokratische Belastungen kommen hinzu“, so Kreysing. Er hofft auf EU-Ebene auf einen „Industriedeal“ als Ergänzung zum bisherigen „Green Deal“. Der neue VCI-Landesvorsitzende nimmt allerdings auch positive Signale wahr: „Die Vorschläge aus der Politik zur Aussetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes zeigen, dass die Hilferufe besonders aus dem Mittelstand inzwischen angekommen sind.“
Boris Rhein: „Hessen zur Apotheke Europas machen“
Ministerpräsident Boris Rhein stellte in seiner Rede fest: „Deutschland ist spitze bei den Belastungen und Schlusslicht beim Wachstum – das spürt auch die Chemie- und Pharmaindustrie. Hessen macht sich deshalb auf Bundesebene stark für Bürokratieabbau, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Senkung von Strompreisen für energieintensive Unternehmen. Eine wettbewerbsfähige Chemie- und Pharmaindustrie fördert Wachstum und Wohlstand. Es ist unser erklärtes Ziel, Hessen langfristig wieder zur Apotheke Europas zu machen.“
VCI Hessen: 290 Firmen, 57.000 Beschäftigte, 31,7 Milliarden Euro Umsatz
Dem neugewählten Vorstand des VCI-Landesverbandes gehören mit Anne Reuschenbach, Sanofi- Aventis Deutschland GmbH, und Michael Tesch, Clariant Deutschland GmbH, zwei weitere Vertreter von Unternehmen aus dem Industriepark Höchst an. Der VCI Hessen ist die wirtschaftspolitische Interessenvertretung für rund 290 Mitgliedsfirmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Hessen. Diese setzte im Jahr 2023 in Hessen 31,7 Milliarden Euro um und beschäftigte an den hessischen Standorten rund 57.000 Mitarbeitende. Eingebunden in das VCI-Netzwerk auf Bundesebene und in Brüssel steht der Landesverband im ständigen Dialog mit Politik, Behörden, anderen Wirtschaftsbereichen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Schulen.
Über Infraserv Höchst
Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main bietet als erfahrener Partner bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten nachhaltige, intelligente und effiziente Lösungen für die chemische und pharmazeutische Industrie. Die Leistungsfelder des Unternehmens, das den Industriepark Höchst betreibt, umfassen die Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management. Die zur Infraserv Höchst-Gruppe gehörenden Tochtergesellschaften erbringen Services in den Bereichen Logistik, Bildung und Prozesstechnik.
Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und 128 Auszubildende. Zur Infraserv-Höchst-Gruppe gehören rund 3.000 Mitarbeiter und 161 Auszubildende. Im Jahr 2023 erzielte Infraserv Höchst inklusive der Tochtergesellschaften Infraserv Logistics, Infraserv Höchst Prozesstechnik, Provadis Partner für Bildung und Beratung und Thermal Conversion Compound einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro.
Der 460 Hektar große Industriepark Höchst ist Standort für rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen. Rund 20.000 Menschen arbeiten hier. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt ca. 8,5 Milliarden Euro.