09.08.2022 | Pressemeldung
Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast bei Infraserv Höchst
Besichtigung der Wasserstoff-Infrastruktur im Industriepark Höchst
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Dienstag, 9. August, den Industriepark Höchst in Frankfurt am Main besucht und sich bei der Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst über die Entwicklung der Wasserstoff-Technologie informiert. Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing präsentierte dem Kanzler bei der Tour über das 4,6 Quadratkilometer große Industrieareal unter anderem die erste Wasserstoff-Tankstelle für Passagierzüge in Hessen, die Infraserv Höchst derzeit errichtet und an der ab Ende des Jahres die weltweit größte Brennstoffzellenzug-Flotte der Welt betankt wird. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund wird ab Ende 2022 27 wasserstoffbetriebene Regionalzüge einsetzen, die im Industriepark Höchst betankt werden. Ein weiterer Themenschwerpunkt waren die Aktivitäten der Firma Ineratec, die im Industriepark Höchst den Bau einer Power-to-Liquid-Anlage plant.
„Nachhaltige Energieversorgung mit Wasserstoff“
„Wir werden die Wasserstoff-Technologie mit Tempo vorantreiben und auch für verschiedene Formen der Mobilität einsetzen, im Sinne der Nachhaltigkeit, aber auch um bei der Energieversorgung unabhängiger zu werden“, sagte der Bundeskanzler. „Hier im Industriepark Höchst kann man sehen, dass wir nicht von der Technologie von morgen reden. Hier ist die Wasserstoff-Nutzung schon heute Realität.“
Chemieindustrie als Innovationstreiber
Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing informierte den Bundeskanzler über den Wasserstoff-Hub im Industriepark Höchst, wo jährlich rund 50 Millionen Kubikmeter Wasserstoff pro Jahr anfallen. „Die Chemieindustrie ist seit jeher ein Innovationstreiber und wird auch maßgeblich daran beteiligt sein, wenn es gilt, nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln“, sagte Dr. Kreysing, der in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Anbindung des Rhein-Main-Gebiets an das geplante transnationale Wasserstoffpipeline-Netz hervorhob. „Auch die drängenden Fragen zur Energieversorgung und den Mobilitätskonzepten der Zukunft werden nur mit der Chemieindustrie beantwortet werden können.“
Neue Produktionsanlage für synthetisches Kerosin
Dr. Tim Böltken, Geschäftsführer der Ineratec GmbH, stellte das Power-to-Liquid-Projekt vor, das im Industriepark Höchst realisiert wird. Ab 2023 sollen hier pro Jahr bis zu 3.500 Tonnen synthetisches Kerosin und chemische Rohstoffe produziert werden, wobei Ineratec die technisch anspruchsvolle Infrastruktur des Industrieparks Höchst nutzt. In der Pionieranlage wird das Unternehmen das am Standort anfallende biogene Kohlendioxid (CO2) für die Produktion der synthetischen Kraftstoffe, sogenannter „e-Fuels“, verwenden. „Diese ermöglichen als Ersatz für Kraftstoffe und Chemikalien fossilen Ursprungs die Realisierung klimaneutraler Mobilitätskonzepte insbesondere für die Luft- und Schifffahrt“, erklärte Dr. Tim Böltken.
Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main bietet als erfahrener Partner bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten nachhaltige, intelligente und effiziente Lösungen für die chemische und pharmazeutische Industrie. Die Leistungsfelder des Unternehmens, das den Industriepark Höchst betreibt, umfassen die Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management. Die zur Infraserv Höchst-Gruppe gehörenden Tochtergesellschaften erbringen Services in den Bereichen Logistik, Bildung und Prozesstechnik.
Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und 200 Auszubildende. Zur Infraserv-Höchst-Gruppe gehören rund 3.000 Mitarbeiter und 230 Auszubildende. Im Jahr 2022 erzielte Infraserv Höchst inklusive der Tochtergesellschaften Infraserv Logistics, Infraserv Höchst Prozesstechnik, Provadis Partner für Bildung und Beratung und Thermal Conversion Compound einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro.
Der 460 Hektar große Industriepark Höchst ist Standort für rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen. Rund 22.000 Menschen arbeiten hier. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt ca. 8,5 Milliarden Euro.